Ihr erinnert euch sicher an meinen Frühlingsbeitrag? Ich weiß, da habe ich euch lange raten lassen, was ich da für einen Schuppen in den Garten stelle. Es wurde keine Sauna, kein Sommerhäuschen, kein Geräteschuppen – sondern ein Hühnerstall!
Schön auf Stelzen, wegen Feuchtigkeit, Bodenfrost, Mäusen und damit man darunter vor Greifvögeln Schutz suchen kann.
Isoliert, damit ich vor dem Winter nicht die ganze Belegschaft schlachten muss.
Und natürlich falunrot gestrichen und mit weißen Akzenten versehen, weil man das eben in Schweden so macht.

Erst mit Fensterkreuzen ist es fertig. Hühner sind da extrem anspruchsvoll.
Bei der Planung habe ich mich natürlich erst mal ein wenig eingelesen (der Winter war ja lang genug). Wirklich viel Ahnung von Hühnerställen habe ich jetzt immer noch nicht. Dafür habe ich mich an den alten Baumeistern der Antike und Renaissance orientiert… was macht eine Fassade schön? Was sind die immanenten, unumstößlichen Regeln guter Proportionen? Wie hätte Leonardos Hühnerstall ausgesehen, wenn er in Schweden gewohnt hätte? Wie würde der Parthenon aussehen, wenn er ein Hühnerstall wäre? Ja, der Winter ist lang und man kommt ins Grübeln.
Am Ende habe ich dann Abmessungen genommen, für die ich die gekappten Bretter ohne Probleme ins Auto bekommen habe.
Aber eine schöne Aufteilung nach dem goldenen Schnitt ist natürlich trotzdem herausgekommen:
Noch nicht überzeugt? Nehmt dies:
Und jetzt dürft ihr euch fragen, was eigentlich schlimmer wäre:
…wenn ich das mit Absicht gemacht hätte…
…oder wenn ich das ohne Absicht gemacht hätte.
Vielleicht eine Frage für lange Winterabende.
Fehlten nur noch die Hühner. Die kommen im nächsten Beitrag.